- 3162 -

1310. Oktober 31. Swidenicz (Schweidnitz).

prid. kal. Nov.

Bernhard, Heinrich und Bolko, Herzöge von Schlesien und Herren von Vurstenberch, verkaufen mit Rath ihrer Getreuen den Vögten, Konsuln und Bürgerschaften der Städte Breslau und Schweidnitz um 200 M. königl. Pfennige den üblichen Fusszoll in Schweidnitz, Reichenbach, Frankenstein, Warta (Wartha) gegen Glatz hin, in Strelin (Strehlen), Wansow (Wansen) und in Kant (Canth), nachdem sie dieselben Zölle in ihrem alten Lande zu Lemberch (Löwenberg) und Boleslavia (Bunzlau) bereits veräussert hatten, so dass fortan in ihrem ganzen Gebiete Fussgänger oder solche, die carruce führen (Handwagen, Schiebkarren), den Zoll nur zu zahlen haben sollen, wenn sie Waaren führen, die mehr als 10 M. königl. Pfennige an Werth haben. Welcher Zöllner hiergegen handelt, soll majori pena sive capitali sentencia gestraft werden.

Z.: der Herzoge Getreue die Ritter Hermann v. Reichenbach, Thymo und Hertelo gen. v. Ronau, Peter Zcege (Ziege), Syffrid v. Gerlachsheym, Rypert Bolz, Gunzelin v. Hoendorf (Hohendorf).


Aus dem Or. mit dem Siegel des Herzogs Bernhard an grün- und gelbseidenen Fäden im Bresl. Stadtarch. B 9 abgedr. bei Korn Bresl. Urkdb. S. 84. Ein Vergleich des Abdrucks mit einer zweiten gleich besiegelten Or.-Ausfertigung im Schweidnitzer Stadtarchive zeigt gegen den Korn'schen Druck, abgesehen von einigen geringfügigen Varianten als wichtigere Emendationen in Z. 8 zu lesen messionis statt missionis, Z. 15 recepimus statt accepimus, S. 85 Z. 1 Zege statt Zcege.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.